Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, gab zuletzt bekannt, dass die Gasversorgung in Deutschland im kommenden Winter sicherer sei als 2022. Das sind auch deshalb gute Nachrichten, da Daten von Müllers Behörde belegen, dass die Gasversorgung selbst im vergangenen Jahr trotz aller Herausforderungen nur sehr selten unterbrochen war.
Gasversorgung war 2022 vergleichsweise selten unterbrochen
Die Bundesnetzagentur erhebt seit 2005 Daten zu den Versorgungsunterbrechungen und ermittelt aus den jährlichen Meldungen der deutschen Gasnetzbetreiber den Durchschnittswert der Versorgungunterbrechungen. Dies ist der SAIDI-Wert (System Average Interruption Duration Index). Berücksichtigung finden dabei nur Unterbrechungen, die auf Einwirkungen durch Dritte, Störungen im Bereich des Netzbetreibers, Rückwirkungen aus anderen Netzen oder sonstige Störungen zurückzuführen sind. Geplante Unterbrechungen zu Wartungszwecken usw. fließen nicht in die Berechnung ein.
Wie die Bundesnetzagentur im Juli 2023 mitteilte, war die Versorgung im Jahr 2022 trotz aller Herausforderungen gesichert. Im bundesweiten Durchschnitt war die Gasversorgung 1,52 Minuten unterbrochen und liegt damit unter dem langjährigen Mittel von 1,54 Minuten. Besonders selten waren die Hamburger ohne Gas, gerade einmal 0,08 Minuten fiel die Gasversorgung 2022 dort im Durchschnitt aus. Schlusslicht bildet Sachsen-Anhalt mit 5,85 Minuten Versorgungsunterbrechung. Die Metropolregion Berlin-Brandenburg liegt mit 0,26 Minuten (Berlin) und mit 1,20 Minuten (Brandenburg) unter dem Durchschnitt.
Klaus Müller blickt optimistisch auf den Winter 2023
„Die Gasversorgung in Deutschland ist zuverlässig. Das bestätigt der aktuelle Wert für die durchschnittlichen Versorgungsunterbrechungen,“ kommentiert Klaus Müller die erfassten Daten. Mit Blick auf den kommenden Winter präsentierte sich Müller zuletzt gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland ebenfalls positiv gestimmt: “Wir sind schon optimistisch und wir sind besser vorbereitet als im Vorjahr. Das liegt daran, dass die Industrie konstant deutlich weniger Gas verbraucht und wir auch beim Einspeichern und beim Diversifizieren der Beschaffung besser sind”.
Folglich könne Deutschland den Winter 2023 selbst dann bewältigen, wenn dieser leicht kalt ausfalle. Das liege laut Müller unter anderem daran, dass die Industrie etwa 20 Prozent eingespart habe und auch private Haushalte bewusster mit ihrer Heizung umgingen. Dennoch bleibe es laut Klaus Müller wichtig, dass sich die Menschen genau überlegen, welcher Verbrauch sich einsparen lasse.